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12.05.2021

AOK-Haus- und Facharztverträge in Baden-Württemberg setzen
Wachstumskurs auch 2020 auf hohem Niveau fort

Im Haus- und FacharztProgramm der AOK Baden-Württemberg steigen die Teilnehmerzahlen und die Anzahl der erbrachten und abgerechneten Leistungen auch im dreizehnten Jahr kontinuierlich an. 2020 beträgt das Gesamthonorar der Ärztinnen und Ärzte 678 Millionen Euro und liegt damit 6,6 Prozent über dem Wert des Vorjahres.
517 Millionen Euro (plus 5,1 Prozent) entfallen auf den HZV-Vertrag mit 1,73 Millionen Versicherten (plus 4,4 Prozent). Das Honorar der gemeinsamen Facharztverträge von AOK und Bosch BKK steigt auf 161 Millionen Euro (plus 11,8 Prozent). Die Versichertenzahl wächst um 9,6 Prozent auf 774.000. Die Anzahl an der Versorgung teilnehmender Ärzte inklusive Angestellter liegt bei 8.280 Ärzten (plus 4,2 Prozent) – davon 5.280 Haus- und Kinderärzte und 3.000 Fachärzte und Psychotherapeuten. Die Vertragspartner sind auch mit der Versorgungs- und Honorarentwicklung im ersten Corona-Krisenjahr zufrieden. Und trotz deutlich verschlechterter Finanzlage der Krankenkassen setzen sie auch zukünftig auf die
umfassend und nachweislich bessere Versorgung im Haus- und Facharztprogramm. So startet am 1. Juli der Facharztvertrag Pneumologie für das mittlerweile 13. Fachgebiet.

Der Vorstandsvorsitzende der AOK Baden-Württemberg, Johannes Bauernfeind, kommentiert:
 „In der ambulanten Versorgung benötigen wir dauerhaft wohnortnahe und bedarfsorientierte Strukturen, und gerade die Attraktivität des Hausarztberufes muss weiter erhöht werden, etwa durch die besonderen Gestaltungspotenziale von Selektivverträgen. Mit der HZV und den angeschlossenen Facharztverträgen leisten wir seit 2008 einen wichtigen Beitrag, um auch die Versorgung im ländlichen Raum sicherzustellen. Leider kommt es ab 2021 zu einer dauerhaften Umverteilung der Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds zu Gunsten der ohnehin überdurchschnittlich gut versorgten Ballungsräume und Stadtstaaten, aber zu Lasten des Flächenlandes Baden-Württemberg. Trotz dieser Belastungen werden wir gemeinsam mit unseren ärztlichen Partnern alles daran setzen, um die Erfolgsgeschichte der Selektivverträge fortzuführen.“

Trotz landesweit rückläufiger Hausarztzahlen bleibt die Zahl der an der HZV teilnehmenden Ärzte auch 2020 stabil auf hohem Niveau. Der Zuwachs an versorgenden Ärzten ist in erster Linie auf die seit Jahren stetig steigende Anzahl Angestellter zurückzuführen. Dr. Berthold Dietsche, Vorsitzender des Hausärzteverbands Baden-Württemberg sagt dazu: „Mittlerweile gibt es 1.300 angestellte Ärzte in HZV-Praxen, die eine große Entlastung darstellen. Und diese Entwicklung spiegelt gleichzeitig die Arbeitsbedürfnisse vieler jüngerer Hausärztinnen und Hausärzte wider. Das höhere Honorar ohne Fallzahlbegrenzungen gibt den HZV-Praxen Planungssicherheit als eine wichtige Voraussetzung für die Beschäftigung angestellter Ärzte. Und auch aufgrund der einfachen, auf wenigen Pauschalen beruhenden Abrechnung mussten wir in der Coronakrise den Schutzschirm in der HZV bislang nicht beanspruchen.“

Von der intensiven und koordinierteren Versorgung in den Selektivverträgen profitieren vor allem chronisch kranke Menschen. Ende 2020 veröffentlichte HZV-Evaluationsdaten über acht Jahre belegen, dass die Vorteile von Jahr zu Jahr stetig zunehmen. Die Analysen zeigen etwa, dass den erfassten 119.000 Diabetikern insgesamt 12.800 schwerwiegende Komplikation wie Amputationen oder Herzinfarkte erspart blieben. Und eine weitere Evaluation des Facharztvertrags Kardiologie ergab für Herzpatienten bereits für einen Zeitraum von zwei Jahren eine signifikante Anzahl gewonnener Lebensjahre. Dr. Werner Baumgärtner, Vorstandsvorsitzender von MEDI Baden-Württemberg und MEDI GENO Deutschland kommentiert die Entwicklung: „Auch 2020 konnten wir trotz geringeren Patientenaufkommens gemeinsam mit den beteiligten Berufsverbänden zufriedenstellende Wachstumsraten in den Haus- und Facharztverträgen erzielen. Weil es Patienten und Ärzten glei-chermaßen nutzt, setzen wir im Gegensatz zur Bundespolitik auch zukünftig auf regionale Vollversorgungsverträge und wollen das Entwicklungspotenzial des Haus- und Facharztprogrammes weiter ausschöpfen.“

Dr. Gertrud Prinzing, Vorständin bei der Bosch BKK, betont: „Die Verträge verschaffen den teilnehmenden Ärztinnen und Ärzten Zeit für eine intensivere Versorgung. Und ein Kernziel ist es, Informations- und Beratungsstrukturen zu schaffen, um die Gesundheitskompetenz der Patienten nachhaltig zu stärken und die Versorgungsqualität zu verbessern.“ Großen Wert legen die Vertragspartner auch auf die Berücksichtigung von Einflussfaktoren aus dem sozialen Umfeld wie etwa Stress, um die Patienten ganzheitlich und individuell zu behandeln. Dabei können auch Mitarbeiter des Sozi-alen Dienstes der AOK oder der Patientenbegleitung der Bosch BKK zum Einsatz kommen, die den Betroffenen vertrauensvoll mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Anlage: Abbildung Entwicklung der AOK-Haus- und Facharztverträge in Baden-Württemberg

 

Kontakt (Pressestellen):

AOK Baden-Württemberg, Telefon: 0711 2593-229, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Bosch BKK, Telefon: 0711 252918-752
MEDI Baden-Württemberg, Telefon: 0711 806079-223
Hausärzteverband Baden-Württemberg, Telefon: 0172 201 0390