Neue Versorgung Ausgabe Juli 2016 - page 6

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Württemberg und der Bosch BKK auch
Patienten ab 50 Jahren angesprochen.
Mit arriba können Hausärzte im
AOK-HausarztProgramm bereits seit
Juli 2009 für ihre Patienten eine indivi-
duelle Risikoprognose für Herzinfarkt
und Schlaganfall erstellen. Jetzt steht als
neuer arriba-Service auch das neue De-
pressions-Modul zum Download bereit.
Kern ist der sogenannte „PHQ-9-Fra-
gebogen“, der als Screening-Instrument
zur Diagnostik von Depressivität für
den routinemäßigen Einsatz im soma-
tisch-medizinischen Bereich entwickelt
wurde. Er beinhaltet neun Fragen, die
Arzt und Patient gemeinsam durchspre-
chen.
Der Schweregrad der Depression wird
per Punkte-Score aus den Antworten
ermittelt. Für die drei Einteilungen
In den Selektivverträgen geht die Darm-
krebsinzidenz bei den 55- bis 85-Jähri-
gen zurück. Der positive Effekt ist bei
Teilnehmern am AOK-Hausarztvertrag
deutlich stärker ausgeprägt als in der Re-
gelversorgung (RV): Die Rate der Neu-
erkrankungen ging von 2009 bis 2014
bei Männern um 24,5 (RV: 8,5) pro
100.000 Versicherten und bei Frauen um
9,6 (RV: 1,8) zurück.
Dazu beigetragen hat sicherlich auch die
seit 2011 jährlich ab April stattfindende
Aktion „Darm-Check“. Sie beinhaltet
motivierende Einladungsschreiben und
Materialien, um den Arzt bei Ansprache
und Aufklärung der Patienten zu un-
terstützen. Im Ergebnis lag die Rate der
Vorsorgekoloskopien in der Altersgruppe
der 55- bis 59-Jährigen im Durchschnitt
der letzten Jahre rund 50 Prozent hö-
her als in der Regelversorgung. Seit
April 2014 werden bei der AOK Baden-
leicht-, mittel- oder schwergradig erhält
der Arzt differenzierte Informationen
und Einschätzungen zu den Behand-
lungsalternativen. „Viele Hausärzte
müssen eine gewisse Hemmschwelle
überwinden, bevor sie den Patienten
direkt nach depressiven Symptomen
fragen“, berichtet Prof. Dr. med. Attila
Altiner von der Universität Rostock, der
an der arriba-Entwicklung beteiligt ist.
„Als eine Ursache Ihrer Beschwerden
kommt auch die Möglichkeit einer De-
pression in Frage“, formuliert er einen
typischen Gesprächseinstieg. „Deshalb
würde ich gerne neun kurze Fragen mit
Ihnen durchsprechen, damit wir diese
Möglichkeit nicht übersehen.“ Die Be-
fragung dauert tatsächlich höchstens
„Die Zahlen belegen eindrucksvoll den
Effekt eines strukturierten Einladungs-
und Informationsverfahrens“, so Prof.
Dr. med. Leopold Ludwig, Vorsitzen-
der des Berufsverbands niedergelasse-
ner Gastroenterologen (bng) in Baden-
Württemberg und MEDI-Mitglied. Ab
der diesjährigen Aktion werden die
Hausärzte zusätzlich durch einen Hin-
weis in der Vertragssoftware an die An-
sprache der Versicherten erinnert.
Unter
finden
die eingeschriebenen Versicherten wei-
tere Informationen zur Vorsorgeko-
loskopie und den am Facharztvertrag
teilnehmenden Ärzten, bei welchen sie
als Extra-Service auf Wunsch eine Ter-
minvergabe innerhalb von 14 Tagen
erhalten. Zudem sind alle Darmreini-
gungsmittel für die eingeschriebenen
Versicherten zuzahlungsfrei.
fünf Minuten. „Man kann sehr schnell
in den Bereich der therapeutischen In-
terventionen gehen“, weiß Altiner, der
arriba in der eigenen Praxis pro Woche
zwei bis drei Mal anwendet. Wichtig
in diesem Zusammenhang: Wenn sich
kein Anhaltspunkt für eine Depression
zeigt, ist das Thema damit vom Tisch.
Die Fachärzte für Psychiatrie und der
Psychotherapeut werden entlastet, weil
sie sich so darauf verlassen können, dass
der Hausarzt ihnen nur die Patienten
überweist, bei denen die Möglichkeiten
der Grundversorgung wirklich ausge-
schöpft sind.
Der Darm-Check 2016 ist ein kostenloses Vorsorge-
angebot für alle Teilnehmer am FacharztProgramm
der AOK Baden-Württemberg und der Bosch BKK ab
50 Jahren. Bei keiner anderen Krebsart kann durch die
Früherkennung so viel erreicht werden. Nach Einführung
der Früherkennung sind durch die Darmspiegelung im
Zeitraum 2003 bis 2012 bundesweit schon annähernd
180.000 Darmkrebsfälle verhindert und mehr als
40.000 Krebsfälle in frühen, heilbaren Stadien entdeckt
worden.
Darmspiegelung ist effektiv, sicher und schmerzfrei.
Sprechen Sie jetzt mit Ihrem Arzt und
vereinbaren Sie für Ihre Sicherheit
einen Termin zur Darmspiegelung!
Darm-Check 2016.
Jetzt fällig.
EineVorsorgeinitiative von:
Berufsverband Niedergelassener
Gastroenterologen Deutschlands e.V.
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Darm-Check zeigt Wirkung – Krebsinzidenz rückläufig
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Neu in der HZV: arriba-Tool „Depression“
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Die Kampagne „Darm-Check“ zeigt Wirkung
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